Dieser Blogbeitrag wurde von unserem Medizinstudenten Jonathan Koch verfasst.

Es ist so weit. Morgen beginnt meine erste Vorlesung an einer medizinischen Universität im Ausland – um genau zu sein, an der Comenius Universität in Bratislava. Nach jeglichen Versuchen einen Platz zu erhalten, einigen Aufnahmetests und vielen verschiedenen Praktika hatte ich ihn endlich, MEINEN Medizinstudienplatz. Ich malte mir meine Zukunft als Student genau aus, so motiviert, wie man eben im 1. Semester ist. Jede Vorlesung vor und nachbereiten und alles ganz genau wissen. Jede ach-so wichtige Kleinigkeit wird notiert. Der Rucksack war bereits gepackt und der ‚White Coat‘ gewaschen.

Auf dem Weg zur Comenius Universität war ich etwas nervös und grübelte, was mich denn am ersten Tag so erwartet. Haben wir gute Professor*innen? Ist der Stoff zu bewältigen? Wie sind die Studienkolleg*innen? Lohnt es sich, Medizin in Bratislava zu studieren? Einige meiner Kommilitonen aus der Study-Group standen bereits vor dem Raum, in welchem unsere erste Lateinvorlesung stattfand. Man kannte sich bereits von dem offiziellen Immatrikulationstag, an dem man seinen Studentenausweis erhalten hat. Zugegebenermaßen war Latein echt nicht der Höhepunkt des Tages, sondern vielmehr das berühmte Café-Vespa direkt neben der Comenius Universität. Hier verbringen etwa 50 % aller Student*innen ihre Pause, um einen Kaffee zu trinken und ein Croissant zu essen. Nach der kurzen Pause hatten wir die zweite und letzte Vorlesung des ersten Tages als Medizinstudent*in – Biophysik! Wie von einer ersten Vorlesung zu erwarten, habe ich einige Sachen zum ersten Mal gehört und hatte daher auch einiges mitzuschreiben.

Zu Hause angekommen, begab ich mich hoch motiviert an den Schreibtisch. Schließlich muss ich ja lernen, so als frischer Medizinstudent in Bratislava. Ich wiederholte ein paar Formeln und Versuche, welche wir mit unserem Professor in Biophysik besprochen hatten. Da an den ersten Tagen jedoch noch nicht wirklich viel am Lernplan stand, trafen wir uns 2 Stunden später auch schon mit einigen Leuten in der Stadt und stießen ein-, zweimal oder auch mehrmals darauf an, dass wir es endlich zu unserem Medizinstudienplatz in Bratislava geschafft hatten.

Ganz ehrlich? Den ersten Tag als frisch gebackener Medizinstudent an der Uni hatte ich mir deutlich herausfordernder vorgestellt. Die größte Herausforderung in meinen Augen ist es, sich in der Universität zurechtzufinden und sich einen Überblick über die relevanten Dinge des Studiums zu verschaffen! Aber keine Sorge. Auch ihr werdet euren ersten Tag bald gut hinter euch gebracht haben.

Veröffentlicht am 13.04.2022